COP23 Klimakonferenz in Bonn

Klimaschutz ist mittlerweile zu einer globalen Bewegung geworden. Klimaschutz ist vielfältig, (teils) erfolgreich und überlebenswichtig. Wir benötigen unsere Erde als Lebensgrundlage die es zu sichern gilt. Und es gibt noch viel zu tun.

Ab Morgen findet in Bonn die 23. Weltklimakonferenz unter der Präsidentschaft der Fidschi-Inseln statt. Gegen 25’000 Diplomaten, 195 Länderdelegationen, Politiker und Vertreter der Zivilgesellschaft aus aller Welt werden vom 6. bis 17. November 2017 in Bonn erwartet. Damit wird die COP23 die grösste zwischenstaatliche Konferenz, die es in Deutschland je gegeben hat.

Während vor zwei Jahren in Paris die globale Bestrebung  zur “Dekarbonisierung vom Planeten” in einem Vertragswerk festgehalten wurde, geht es nun darum konkret zu werden wie dieses Ziel erreicht werden soll.

Willkommen zum Austausch

Für die COP 23 wurde mit “eine Konferenz – zwei Zonen” ein neues und innovatives Konzept entwickelt. Damit soll, neben dem “staatlichem Programm”, die Bedeutung von Klimaaktivitäten von unterschiedlichsten nicht-staatlichen Akteuren hervorgehoben werden. Die offiziellen Verhandlungen werden so um konkretes Handeln ergänzt.

Die “Bula-Zone” rund um das World Conference Center Bonn und den VN-Campus wird die Verhandlungszone sein. “Bula” bedeutet auf Fidschi “Willkommen”. Diese Zone soll Raum bieten, an dem Lösungsansätze vorgestellt und konkrete Umsetzungsprojekte diskutiert werden. Dazu eingeladen sind Regierungen, Länder, Kommunen, Nichtregierungsorganisationen, Wirtschaft und Wissenschaft.

Die zweite Zone  heisst “Talanoa”. “Talanoa” ist ein verbreitetes Konzept auf Fidschi und bezeichnet einen Austausch, der offen und umfassend ist und Lösungen zum Wohle aller zum Ziel hat. Im “Talanoa Space” haben Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Städte und Gemeinden die Möglichkeit, ihre Ideen und Pläne gegen den Klimawandel unabhängig von Regierungen zu präsentieren und zu diskutieren. Hier wird es Dutzende von Veranstaltungen zum Thema geben.

Ziel in Bonn ist es, einer Vielzahl von Akteuren eine Bühne zu bieten, um zu zeigen, was weltweit bereits passiert zur Treibhausgas-Reduzierung, zu Aktionen gegen den Klimawandel und für die Transformation hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft.

Eine nachhaltige Grossveranstaltung?

Die COP 23 ist (erst) die dritte Großveranstaltung die, auf der Grundlage einer EU-Verordnung, zertifiziert werden soll nach EMAS (Eco Management and Audit Scheme).

Ziel ist, die Konferenz so treibhausgasneutral wie möglich zu gestalten, überwiegend vegetarisches Essen anzubieten und das Abfallaufkommen so gering wie möglich zu halten.

Beide Zonen werden mit einem möglichst emissionsneutralen regelmäßigen Shuttleservice gut verbunden sein. Den Delegierten stehen auch gut 600 kostenlose Fahrräder zur Verfügung.

Weiter soll die Blumenwiese in der Rheinaue im Anschluss an die Konferenz renaturiert werden.

Was darf erwartet werden?

Historische Beschlüsse wie in Paris sind keine zu erwarten. Es wird in diversen Verhandlungsrunden darum gehen wie die Forderung von Paris umgesetzt werden kann, wer welchen Teil zu stemmen hat und wohl auch wer es bezahlt.

Unter spezieller Aufmerksamkeit wird die USA stehen, nachdem Präsident Trump vor wenigen Monaten den Austritt aus dem Programm bekannt gegeben hat. Der befürchtete Effekt, dass andere Länder nachziehen ist erfreulicherweise ausgeblieben. Im Gegenteil, viele Delegierte der Länder haben dies als Weckruf genommen um zusammenzurücken und noch intensiver für die benötigten Klimaziele einzustehen.

Im Gegensatz dazu wird erwartet, dass die Trump-Administration der Welt aufzeigen will, wie amerikanische Energieressourcen, wie Kohle, Öl und Gas, den armen Ländern helfen können ihren Elektroenergiebedarf zu decken. Mit in der offiziellen Delegation sind Sprecher von Peabody Energy (Kohle), NuScale Power (Nuklear) und mit Tellurian noch ein Gas-Exporteur. Sonnige Aussichten sehen anders aus… Es ist zu erwarten und zu hoffen, dass den Amerikanern ein rauer Gegenwind entgegen wehen wird.

Positiv darf jedoch auch noch erwähnt werden, dass sich in den vereinigten Staaten in den letzten Wochen eine starke Bewegung mit Hunderten von einflussreichen Bürgern, Institutionen, Kommunen und Städten gebildet hat, die überzeugt sind, dass “ihr Präsident” da einen grossen Fehler macht. Tausende Bürger bekunden dies, in dem in den Sozialen Medien Hashtags wie  oder  fleissig geteilt werden.

Man darf gespannt sein, ob Regeln für die Umsetzung vom Paris-Abkommen definiert werden können… Mit oder eben ohne die USA.

 

Quellen: Bundesministerium für Umwelt und Naturschutz BMUB, www.cop23.de, New York Times

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