Neues Leben für alte Batterien

USV-Batterien-Banner

Aktuell läuft wieder ein tolles Crowdfunding-Projekt für die Schweizer Energiezukunft. Es läuft unter dem Titel “Solarstrom-Batteriespeicher” auf der wemakeit.com-Plattform.

Die Idee für die Geld gesammelt wird, ist die Folgende: Alte Bleibatterien die am “Ende ihrer Lebensdauer” angelangt sind, werden “upcycled” und für weitere Jahre im Sinne eines “Patchwork-Batteriespeichers” für private Photovoltaik-Anlagen eingesetzt.

Wieso macht das Sinn? Überall dort wo Notstrom- oder USV-Anforderungen (USV=Unterbruchsfreie Stromversorgung) gefordert sind, werden meist grössere Mengen an Blei-Akkus benötigt (Notlicht-Anlagen, Serverräume, usw.). Die Batterien für solche Anwendungen, mit hohen Leistungs- und Verfügbarkeits-Anforderungen, werden in der Regel etwa alle 5-7 Jahre ersetzt. Diese Batteriepacks haben nach einigen Jahren im Gebrauch wohl eine reduzierte Speicherkapazität und das eine oder andere vielleicht auch einen Zellenschluss, jedoch ist der Grossteil durchwegs noch einsatzfähig.

Die Kapazität einer Batterie wird in Amperestunden (Ah) angegeben. Nehmen wir an, dass eine solche Batterie ursprünglich 100 Ah Kapazität besass. Nach 5 Jahren hat eine Batterie beispielsweise noch 80 Ah, eine andere noch 55 Ah Restkapazität, während eine Dritte sogar einen Zellenschluss aufweist und ersetzt werden muss. Für eine serielle Verschaltung von 20 oder mehr Stück, wie sie in Notstrom- oder USV-Anlagen gängig sind, sind die Akkus irgendwann nicht mehr tauglich. Einzelne schlechte Batterien drücken die Gesamtperformance. Um den Einsatzzweck weiter erfüllen zu können, werden also alle ausgewechselt.

Was in der Elektroauto-Branche bereits gang und gäbe ist (Tesla nutzt seine alten Batterien in grossen Speicheranlagen für erneuerbaren Energien), soll nun auch Eigenheimbesitzern mit PV-Anlagen zu kostengünstigeren Batteriespeichern verhelfen. Der innovative Ansatz von Elektroingenieur und Unternehmer Remo Ritzmann ist nun die, dass jede Batterie mit einer eigenen Leistungselektronik inklusive Monitoring-Funktionen ausgestattet wird. Das Akkupack wird somit einzeln steuer- und überwachbar. Eine übergeordnete Elektronik übernimmt die Gesamtsteuerung, damit jeder einzelne Akkumulator gemäss seiner noch verfügbaren spezifischen Kapazität geladen und entladen werden kann. Je nach Häufigkeit der Lade- und Entladezyklen, können so Batterien noch einige Jahre länger nützlich und kostengünstig im Einsatz bleiben.

Im Video erklärts der Experte das Prinzip (Youtube, dt, 1.35Min):

Remo und seine RINO Electronics AG haben nun gemeinsam mit der umtriebigen Energie Genossenschaft Schweiz (EGch) am 10. August das Crowdfunding zur Entwicklungsfinanzierung lanciert. Die angestrebten 25’000 CHF wurden bereits in der Hälfte der Kampagnenzeit erreicht. Aktuell steht der Spendenstand bei fast 30’000 CHF, was ein klares Indiz dafür ist, dass hier ein Produkt gefördert wird, welchem spannende Zukunftsperspektiven eingeräumt werden. Den Erfolg werden die Initianten nicht zuletzt den interessanten Belohnungen für eine Spende zu verdanken haben. Schaut es euch an, das Crowdfunding läuft noch bis am Sonntag 23. September 2018.

Quellen: Remo Ritzmann (Initiant), wemakeit.com, technikblog.ch, Titel-Symbolbild: Banner Batterien

Leave a Comment

By continuing to use the site, you agree to the use of cookies. more information

The cookie settings on this website are set to "allow cookies" to give you the best browsing experience possible. If you continue to use this website without changing your cookie settings or you click "Accept" below then you are consenting to this.

Close